Die Akte Rainer Klee

Unterschlagene Unterlagen als Mittel zur Erpressung und Profitgier

Wie der ehemalige Chief Risk Officer (CRO) der Deutsche Oel & Gas S.A. unterschlagene Dokumente anbietet, um Kay Rieck zu erpressen und selbst finanziell zu profitieren

Rainer Klee, der ehemalige CRO der Deutsche Oel & Gas S.A., wurde unter anderem entlassen, weil er Fremdgelder zweckwidrig zum eigenen Vorteil genutzt hatte. Nach seiner Entlassung versuchte er, die von ihm unterschlagenen Unterlagen der Gesellschaft an verschiedene Personen und Gruppen zu verkaufen.

In zwei Videos, die am 2. Dezember 2021 in einem Frankfurter Büro aufgenommen wurden, ist Klee deutlich zu erkennen. Ein Vertragspartner von Kay Rieck, welcher namentlich nicht genannt werden will, gab sich als potenzieller Käufer dieser Unterlagen aus und dokumentierte den Vorgang in den genannten Videos. Die Aufnahmen erfolgten nach Mitteilung des Vertragspartners mit Zustimmung des Herrn Klee.

Die Videos zeigen Klee, wie er die unterschlagenen Unterlagen mit einem bereits verhandelten Vertrag zum Verkauf anbietet. Diese Unterlagen enthalten vermeintliche Informationen, die dazu dienen sollen, Kay Rieck zu erpressen. Klee handelt dabei aus reiner Profitgier, da er die Unterlagen für 60.000 Euro verkaufen will. Er bietet dem potenziellen Käufer sogar eine exklusive Nutzung der Unterlagen und von ihm aufbereiteten Informationen an.

Die vermeintlich veruntreuten 125 Millionen US-Dollar
Ein Hauptvorwurf von Klee war die angebliche Veruntreuung von 125 Millionen US-Dollar, die von der Furie Operating Alaska auf die Furie Petroleum LLC überwiesen worden sein sollen. Klee behauptete, diese Mittel seien so direkt auf ein Konto von Kay Rieck geflossen. Tatsächlich handelt es sich bei den 125 Millionen US-Dollar um erhaltene Steuergutschriften des Staates Alaska, die prospektgemäß an deutsche Investoren ausgezahlt wurden. Diese Auszahlungen wurden auch von Gerichten bestätigt. Klees Behauptung ist grundlegend falsch und als Versuch zu werten, Kay Rieck zu kriminalisieren.

Der Vorwurf der veruntreuten 10,7 Millionen Euro
Ein weiterer Vorwurf von Klee betraf die angebliche Bereicherung von Kay Rieck an 10,7 Millionen Euro, die auf das Konto der Alecto Limited überwiesen wurden. Die Alecto Limited wurde jedoch per Beschluss der Hauptversammlung der Deutsche Oel & Gas S.A. im Oktober 2022 als Liquidatorin bestellt. Die Überweisung der Mittel an Alecto Limited war somit rechtmäßig und korrekt. Die Auszahlungen und die Verwendung der Mittel sind lückenlos und in einer kaufmännisch richtigen Weise nachvollziehbar und wurden ausschließlich für Ausgaben und Kosten der Gesellschaft verwendet. Auch hier diente Klees falsche Darstellung einzig dem Zweck, seine Position zu stärken und den Verkauf der unterschlagenen Unterlagen für 60.000 Euro zu rechtfertigen.

Die angeblich veruntreuten 250-300 Millionen Euro
Klee behauptete weiter, dass Kay Rieck insgesamt 1,1 Milliarden Euro eingeworben habe, von denen nur 800 Millionen Euro im Projekt angekommen seien. Er unterstellte Rieck, 250-300 Millionen Euro veruntreut zu haben. Dabei verheimlichte Klee bewusst, dass ein Teil des eingeworbenen Kapitals von deutschen Investoren für sogenannte Weichkosten wie Vertriebsprovisionen verwendet wurde, die etwa 18% oder 60-70 Millionen Euro ausmachten. Zudem führte er die bereits erwähnten 125 Millionen US-Dollar an, die tatsächlich an die Investoren ausgeschüttet wurden, sowie ein Darlehen der ING Bank über 135 Millionen Euro, das als Vorfinanzierung der Steuergutschriften diente und daher nicht den eingeworbenen Mitteln hinzugerechnet werden darf. Klees Darstellung dieser Positionen war bewusst falsch, um den Wert der unterschlagenen Unterlagen zu erhöhen.

Fazit:
Die drei Hauptvorwürfe von Rainer Klee gegen Kay Rieck sind durch öffentlich zugängliche Informationen und diverse Gerichtsurteile widerlegt. Die unterschlagenen Unterlagen wurden von Klee bewusst aus dem Zusammenhang gerissen und so aufbereitet, dass sie vermeintliche Verstöße belegen und einen Verkaufspreis von 60.000 Euro rechtfertigen sollten. Vor diesem Zusammenhang ist umso unverständlicher, dass eine Gruppe von Anwälten aus Frankfurt und eine Industriellenfamilie aus Köln offensichtlich diese Unterlagen ebenfalls nutzten, um Kay Rieck zu einer nicht geschuldeten Zahlung zu zwingen. Auf dieser Informationsbasis dürfte auch ein Artikel in der WirtschaftsWoche lanciert worden sein, welcher auf eine selektive Beweiswürdigung, insbesondere auf Aussagen eines geschassten Mitarbeiters gestützt wurden, der im damaligen Insolvenzverfahren seinen eigenen Kopf retten wollte. Als Frage bleibt, ob in diesem Zusammenhang die Redakteurin der WirtschaftsWoche, Frau Melanie Bergermann, ihre Pflicht zur journalistischen Sorgfalt verletzt hat und zur Durchsetzung von vermeintlichen Forderungen dieser Gläubiger instrumentalisiert wurde?

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