Interview mit Kay Rieck zur Erpressung und Berichter­stattung der Wirtschafts­­Woche, geschrieben von der Redakteurin Melanie Bergermann

Interviewer: Herr Rieck, Sie wurden mehrfach erpresst und in den Erpressungsversuchen wurden auch Publikationen angedeutet, die dann über Sie schreiben sollten, um Sie zu schädigen. Unter anderem erschien ein Artikel in der WirtschaftsWoche über Sie. Können Sie uns dazu weitere Hintergründe geben, bitte?

Kay Rieck: Ja, das fand ich persönlich das Erschreckendste von allem. Melanie Bergermann von der WirtschaftsWoche wurde namentlich in dem Erpresserschreiben genannt. Es hieß indirekt, wenn ich nicht bezahle und zu keiner Einigung komme, würde die WirtschaftsWoche über mich berichten. Anfangs hielt ich das für einen schlechten Witz im Rahmen des Erpressungsversuchs. Doch dann erhielt ich tatsächlich einen Fragenkatalog von Frau Bergermann mit einer Vielzahl von Fragen. Diese Fragen waren so formuliert, dass sie mich in ein schlechtes Licht rückten. Es wurde unter anderem behauptet, ich hätte mir 125 Millionen US-Dollar auf mein eigenes Privatkonto überwiesen. An dieser Stelle sollte festgehalten werden, dass es sich hierbei um Ausschüttungen der Alaska Fonds an deutsche Investoren handelte. Wir haben alle Fragen umfassend beantwortet, ohne irgendwelche Ausflüchte. Trotzdem versuchte Frau Bergermann, mich in jeder Weise zu diskreditieren.

Interviewer: Warum, glauben Sie, tut sie so etwas?

Kay Rieck: Das ist eine gute Frage. Mir persönlich schadet sie damit am wenigsten. Aber sie schadet allen Anlegern, weil sie mir die Möglichkeit nimmt, den Anlegern zu helfen. Ich frage mich, ob es das wirklich wert war. Der Rechtsanwalt, der das anscheinend initiiert hat, arbeitet mit einem ganzen Rechtsanwaltsteam in Frankfurt zusammen. Es wurde mit großen Überschriften gearbeitet, die Fakten wurden selektiv zitiert und, wie ich meine, aus dem Zusammenhang herausgerissen. Man hat sich bei der Berichterstattung rechtlich abgesichert, indem man entweder auf einen konkret angreifbaren Tatsachenkern verzichtete oder die Berichterstattung in eine nicht angreifbare „Meinung“ bzw. „Werturteil“ packte. Ferner wurde nur ein Zeuge genannt, von dem keine objektiven Aussagen erwartet werden konnten. Dabei handelt es sich um David Elder. Es gibt ein Video über ihn. Er ist der ehemalige CFO unseres Unternehmens in Alaska, der hinter unserem Rücken und damit zum Nachteil der Gesellschaft mit ECP zusammengearbeitet hat. Als wir ihn entlassen wollten, hatte ECP sogar damit gedroht unser Unternehmen zu versteigern. Das ist ihr Hauptzeuge. Alle anderen Zeugen, wie Bruce Webb, Danny Davis und Tom Ford, wurden einfach ignoriert, wenngleich diese genau das Gegenteil behaupteten.

Interviewer: Es wurde auch behauptet, das Projekt sei nicht lukrativ gewesen.

Kay Rieck: Genau. Man behauptete, wir hätten keine Reserven gehabt. ECP hatte kurz vor der durch sie verursachte Insolvenz der Alaska-Gesellschaft noch schnell ein vermeintliches Gutachten erstellen lassen, und dem ganzen Gasfeld nur 20 BCF zugewiesen. Dabei hat der jetzige Eigentümer bereits über 35 BCF aus unserem Fördergebiet gefördert. Die Zahlen und Prognosen stimmten also nicht. Aber die WirtschaftsWoche hat Wirkung und Reichweite, und das war das Ziel. Erschreckend ist auch, dass dieser Bericht noch am selben Tag der Veröffentlichung von den Anwälten einer Industriellenfamilie aus Köln, die mich ebenfalls versucht hatte zu erpressen, ans Gericht geschickt wurde, wohl um es zu beeinflussen. Diese Industriellenfamilie aus Köln wollte sich anscheinend dadurch vor den Anwaltsgebühren eines verlorenen Verfahrens drücken. Aber Gott sei Dank haben sich die Richter davon nicht beeinflussen lassen.

Interviewer: Was war der Ursprung dieser ganzen Situation?

Kay Rieck: Der Ursprung dieser ganzen Situation liegt in den von Rainer Klee unterschlagenen und bewusst falsch aufbereiteten Unterlagen. Herr Klee, der ehemalige Chief Risk Officer der Deutschen Oel & Gas, wurde entlassen, weil er Fremdmittel zum eigenen Vorteil verwendet hatte. Nach seiner Entlassung versuchte er, die von ihm unterschlagenen Unterlagen an verschiedene Personen und Gruppen zu verkaufen. Diese Unterlagen bildeten die Basis für die Fragen der WirtschaftsWoche und dienten als Grundlage für die falschen Anschuldigungen gegen mich. Es ist klar, dass diese Unterlagen bewusst manipuliert wurden, um mich zu diskreditieren und die Erpressungsversuche zu unterstützen.

Interviewer: Können Sie uns einen Überblick über die rechtlichen Schritte geben, die Sie unternommen haben?

Kay Rieck: Selbstverständlich. Die Beklagten, darunter eine Industriellenfamilie aus Köln, versuchten, ihre finanziellen Verluste durch die Insolvenz der Deutsche Oel & Gas – Gruppe zu kompensieren. Sie nutzten unvollständig unterzeichnete Sicherungsverträge und Garantievereinbarungen, um Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen mich einzuleiten und täuschten dabei die Behörden über deren Wirksamkeit. Zudem scheinen sie Medien instrumentalisiert zu haben, um durch die Veröffentlichung eines kriminalisierenden Artikels zusätzlichen Druck auf mich auszuüben und ihre Position in den rechtlichen Auseinandersetzungen zu stärken. Diese Aktionen basierten auf den von Rainer Klee unterschlagenen und inhaltlich falschen Argumentationen bezüglich angeblicher Veruntreuungen meinerseits. Gegen die Anwälte aus Frankfurt wurde seinerzeit Strafanzeige wegen Betrugs gestellt.

Interviewer: Vielen Dank für Ihre Zeit und die ausführlichen Informationen, Herr Rieck.

Kay Rieck: Gern geschehen. Es ist wichtig, dass die Wahrheit ans Licht kommt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Weitere Medien

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